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Im Sommer 1998 geht es trotz Regenzeit nach Venezuela.

Auf dem Programm der abwechslungsreichen Tour stehen Küsteneindrücke im Nationalpark Henri Pittier, eine einwöchige Exkursion am Rio Caura zu den Para Wasserfällen, ein flüchtiger Eindruck der Gran Sabana mit seinem Tafelberg Auyan Tepui, Canaima, sowie dem höchsten Wasserfall der Erde, dem Angel Fall und schließlich der Besteigung des höchsten Tepuis Venezuelas, dem Roraima.

Trotz oder sogar wegen der Regenzeit, in der die Flüsse anschwellen und die Wasserfälle noch imposanter sind, kann ich eine Reise zu dieser Jahreszeit wärmstens empfehlen. Es regnet zwar fast täglich, aber meist nur weniger als eine Stunde. Ansonsten ist die Sicht klar und es scheint die Sonne. Die Erfahrungen auf dem Plateau des Roraimas zählen zu den interessantesten unserer gesamten Reisen.

Arthur Conan Doyles 1912 erschienener Roman "The lost world" beschreibt die abenteuerliche Geschichte von Professor Challenger, dessen Forschungsberichten aus Südamerika niemand Glauben schenken will. Er berichtet von einer phantastischen prähistorischen Welt voller Saurier und Pflanzen, die man bisher nur als Fossilien kannte. Sie waren Überlebende in einer Welt, die sich seit Millionen Jahren nicht verändert hatte, sie waren Gefangene einer INSEL IN DER ZEIT.

Einige Bilder der Höhepunkte der Reise:



















































Unsere Neugier führt uns in diesem Jahr in das sechstgrößte Land im Nordosten von Südamerika, in ein Land, das geprägt ist von den Gewalten der Natur, von der ungeheuren Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt, in das Land des Aras, dessen Farben seines prächtigen Federkleides, die Nationalfarben des von Simon Bolivar befreiten Kolonialstaates geworden sind.

Venezuela verdankt seinen Namen dem Italiener Amerigo Vespucci, der sich im Jahr 1499 der nördlichen Küste Südamerikas näherte. Bei der Erkundung der Westküste entdeckte man Menschen, die ihre Häuser im Wasser der Lagune auf Stelzen verankerten. Diese Pfahlbauweise erinnerte die Europäer an die Technik, die in der Lagune von Venedig angewandt wurde. Man taufte daher den neuentdeckten Golf "pequena Venecia", Klein Venedig, VENEZUELA.

Unsere Reise beginnt im Nationalpark Henry Pittier an der Westküste des Landes etwa 5 Stunden Autofahrt von der Metropole Caracas entfernt. In dem kolonialen Ort Choroni, unweit der karibischen Küste inmitten eines vogelreichen Nebelwaldes, nehmen wir die ersten Eindrücke des Landes auf.

Nach einer Woche reisen wir über die ehemalige Kolonialstadt Ciudad Bolivar am Orinoco in den Regenwald am Rio Caura. Mit dem Boot dringen wir tief in den Dschungel vor und erleben die Faszination der Welt aus Wasser und Photosynthese. In dem Indianergebiet treffen wir auf Menschen an der Schwelle zur Zivilisation, die hin- und hergetrieben werden zwischen Verlockung und Tradition.

Mit einem Flug mit einer uralten DC-3 beginnt unser Abenteuer in der Gran Sabana, dem Land der Tafelberge, das Robert Schomburgk im Jahre 1810 erstmals bereiste, und den die Erhabenheit der Berge mit ihren donnernden und schäumenden Wasserfällen faszinierte.

Über Canaima, einem Ort inmitten einer gewaltigen Wasser- und Bergwelt, fliegen wir über den höchsten Wasserfall der Welt in das Dreiländereck Brasilien, Guayana und Venezuela. In eine 6tägigen Trekking besteigen wir den höchsten Tafelberg Venezuelas, den Roraima Tepuy, die Mutter aller Wasser, um auf dieser Insel in der Zeit eine Expedition der Phantasie zu erleben.





Nur ein paar Autostunden von Caracas, der lärmenden und überfüllten Hauptstadt des Landes, liegt das älteste Naturschutzgebiet Venezuelas, der Nationalpark Henri Pittier.

Fröhlich bemalte Busse, vollbeladen mit sonnenhungrigen Passagieren aus den umliegenden Städten, mühen sich stöhnend und ächzend über die Serpentinen der parallel zur Küste liegenden dicht bewaldeten Bergkette.

Nur wenige km vom Meer entfernt befindet sich Choroni, ein reizendes Dorf mit einstöckigen, pastellfarbenen Häusern.

Choroni lag einst im Herzen einer reichen Kakauanbauregion, in der die schweißtreibende Arbeit auf den Haciendas von Sklaven verrichtet wurde.

Es ist ganzjährig heiß und besonders in der Regenzeit von Mai bis November stellt eine hohe Luftfeuchtigkeit den Körper auf eine harte Probe. Unsere Unterkunft ist eine gemütlich eingerichtete koloniale Posada, in der wir von freundlichen Venezuelanern liebevoll betreut werden. Die Gewöhnungsphase an das feuchtheiße Klima ist trotz der angenehmen Umstände schweißtreibend und unser Bedürfnis nach Abkühlung an Karibikstränden steigt stündlich.

Zur Kolonialzeit transportierten holländische und spanische Handelsschiffe Zucker, Kakao und Kaffee von Choroni über den Atlantik nach Europa. Ihre Reise war äußerst gefahrvoll, machten doch blutrünstige englische Piraten die gesamte Küste unsicher. Wie viele andere Küstenstädte wurde Choroni vom Meer zurückgesetzt, um die Siedlung dem direkten Zugriff plündernder Piraten zu entziehen. Puerto Colombia, der Hafen Choronis, befindet sich direkt an der Küste.

Da ausgelassenes Feiern und Ausruhen am Strand nur zu unserer Aklimatisation dient, packt uns nach wenigen Tagen unsere Neugier und Tatendrang, den Nationalpark Henri Pittier mit seiner vielfältigen Flora im dichten Nebel zu erkunden.

Im Hafen von Puert Columbia mieten wir uns ein Boot, um zu dem mit Fahrzeugen nicht erreichbaren Ort Chuao zu fahren, wo der qualitativ hochwertigste Kakao für den Export in die ganze Welt angebaut wird. Von dort wollen wir eine kleine Wanderung in den Wald machen, um einen ersten Eindruck der üppigen Vegetation zu bekommen.





Der kräftige Außenbordmotor bringt uns schnell aus dem Hafen des Piratennestes an der steilen leicht begrünten Felsenküste entlang in östlicher Richtung. Die Fahrt geht in ganz schönem Tempo am Playa Grande vorbei, dem herrlichen mit Kokospalmen und feinkörnigem weißen Sand bedeckten Strand und den im Hintergrund liegenden fast 2000m hohen dicht bewaldeten Bergketten des Nationalparks.

Begleitet werden wir von Manuel, dem freundlichen jungen Betreuer der Posada in Choroni. Er spricht zwar kein Wort Englisch, Simone und ich so gut wie kein Spanisch, dennoch verstehen wir uns mit Händen, Füßen und Sprachführer ganz gut.





Wir landen am Strand von Chuao und verspüren in der drückenden Hitze sofort ein Bedürfnis, in das gut 30 Grad C warme Wasser zu springen.

Freiwillig bewegen tun sich die Einheimischen bei den Temperaturen um die Mittagszeit nicht, die wenigen neugierigen Gäste fallen dann umso mehr auf. Der Ort Chuao liegt auch hier einige km im Landesinneren, aus denselben Gründen wie in Choroni. Aus allen Poren schwitzend machen wir uns auf zu den schattenspendenden Kakaoplantagen des kleinen Ortes. Diese sind nicht ganz leicht zu finden, da wir zum Einen noch nie Kakao außerhalb einer Plastikbox gesehen haben, und zum Anderen, weil der Kakao nicht wie man bei einer Plantage erwarten würde, gepflegt in Reih und Glied steht, sondern scheinbar wahllos zwischen anderen Tropenpflanzen wächst.




Der Kakao ist eine tropische Nutzpflanze aus der Familie der Stekuliengewächse, der bis zu 20 Meter hoch wächst und besonders in Mittel- und Südamerika verbreitet ist. Er besitzt immergrüne, eiförmige, blasige Blätter. Die kleinen, weißen, in Büscheln stehenden Blüten entspringen direkt dem Stamm oder älteren Ästen. Die melonenähnlichen grünen, roten oder gelben, ungefähr 25 cm langen Früchte enthalten 30 bis 60 bitter schmeckende Samen, die Kakaobohnen, die einen sehr hohen Fettanteil aufweisen.

Die Kakaobohnen sind das Ausgangsmaterial für Kakao und Schokolade. Die Samen werden aufbereitet durch trocknen, rösten, schälen und zerreiben. Von dem entstandenen Brei wird das Fett weitgehend abgepresst. Die Pressrückstände werden zu Kakao zermahlen. Aus nicht entfettetem Kakaopulver mit Kakaobutter, Zucker und Gewürzen wird unsere so beliebte Schokolade hergestellt.





"Amazonas" bezeichnet den größten Fluss der Erde und gleichzeitig die umliegende Region, die tropischen Regenwälder des Amazonasflußsystems. Zu diesem Flußsystem gehört auch der 3000km lange Venezuela bestimmende Orinoco, der über den Rio Negro im Süden mit dem Amazonas direkt verbunden ist.

Der Rio Caura, ein bedeutender Nebenfluss des Orinoco, entspringt im Bergland von Guayana und führt in der Regenzeit so viel Wasser, dass seine Ufer überschwemmt werden, der Pegel über 15 m über normal steigt und er damit zu den 5 wasserführendsten Flüssen der Welt zählt. Mit Fahrzeugen kann man bis zur Indianersiedlung Las Trincheras kommen, wo unsere Urwaldlodge als Basisstation für die weiteren Erkundungen des Regenwaldes liegt. Von da aus geht es nur noch per Boot weiter. Nur die hier ansässigen Indianer kennen die tückischen Stromschnellen und versteckten Felsen im Fluß und bringen uns gut 130 km flussaufwärts zu den tosenden Para Wasserfällen inmitten des tropischen Urwaldes.















































































































































































































































































































































































































































 
     
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