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Über den Jahreswechsel 2003/2004 fand unsere Reise nach Sri Lanka, dem ehemaligen Ceylon statt.

Die Insel etwas nördlich des Äquators südöstlich von Indien gelegen bietet viel Abwechslung zwischen Kultur, Wanderungen, Tierparks und Stranderholung.

Seit den Friedensverhandlungen zwischen den Singalesen und den im Norden lebenden Tamilen atmet das Land förmlich auf. Als Besucher bekommt man die noch vorhandenen Spannungen kaum mit, wenn man sich nicht in die noch unsicheren Gebiete begibt.

Die Königsstätte im Hochland sind ein kulturelles Muss und wurden unter den Schutz der UNESCO gestellt. Viele Möglichkeiten bestehen, den Buddhismus mit dem in Indien oder Tibet zu vergleichen.

Die eigentliche Hauptstadt Kandy bietet ein angenehmes Klima und den heiligen Zahn Buddhas, um den sich viele Könige zur Machterhaltung bekriegt haben.

In den Knuckles kann man noch Reste von Naturnebelwald sehen und kleine, leichte Wanderungen durchführen. Die Besteigung des Adams Peak als Pilgerziel einerseits und als sportliche Herausforderung andererseits, belohnt mit einem grandiosen Sonnenaufgang und einem Schattenwurf des Berges, der einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt.

Im Hochland bei Nuwara Eliya in den Horton Plains bewundert man "Worlds End" und andere Naturschönheiten.

Weiter in Richtung südliche Küste wird man in den Nationalparks Udo Walawe und Yale viele Elefanten und wunderschöne Vogelarten entdecken.

Ein paar Tage Erholung am Strand im 28 Grad warmen Wasser sollte man sich zum Schluss schon gönnen.

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Kurz vor Weihnachten fliegen wir von Frankfurt über Dubai nach Colombo, wo wir am frühen Morgen bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 25 Grad gelandet waren. Am Airport empfing uns Juan, unser Guide für die nächsten beiden Wochen. Ziemlich übermüdet versuchen wir in den nächsten 4 Stunden erste Eindrücke des Inselstaates in uns aufzunehmen.

Die Fahrt nach Habaran geht nach Nordosten ca. 150 km ins Landesinnere in die Trockenzone. Wir fahren durch kleine Ortschaften, sehen Kokospalmenplantagen, erhaschen den einen oder anderen Eindruck von Strassenszenen, wie z.B. das Öffnen von Kokosnüssen,




sehen zauberhafte Obstmärkte und genießen das satte Grün der dichten Plantagen. Nach einem kurzen Mittagsstop erreichen wir um 15.00 Uhr unser Ziel für die ersten beiden Tage, Habaran, eine kleine Stadt in der sogenannten Trockenzone.




Das Hotel liegt an einem künstlichen Stausee. Nette Bungalows bergen unsere Zimmer mit Blick auf den See und die dort vorhandene reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt.




In den weitläufigen Uferbereichen des Sees sehen wir allerlei Seevögel, Varane, eine Affenherde und viele bunte tropische Blumen. Es ist herrlich warm, und die Sonne scheint angenehm wärmend.

Unser erstes Ziel im kulturellen Teil unserer Reise ist Sigirya, der Felsentempel Kassapas des Ersten aus dem 5. Jhd n. Chr. Diese Palastanlage entstand als Folge eines Kapitalverbrechens in der Familie des besagten Königs.




Kassapa ließ seinen Vater Dhatusena bei lebendigem Leib einmauern, weil dieser ihm weder die geforderten Reichtümer noch die Thronfolge zusagte.




Auch hielt der Sohn Rache und Strafe für angemessen, da der Vater wegen eines Familienstreits seine eigene Schwester hatte verbrennen lassen. Der rechtmäßige Thronerbe, Kassapas Halbbruder Moggallana, floh entsetzt nach Indien. Von der ursprünglichen Königsstadt Anuradhapura aus zu herrschen traute sich Kassapa nicht.




Deshalb wählte er den 200 Meter hohen, nach allen Seiten steil abfallenden Granitfelsen, den Schlund des Löwen, etwa 60 km südöstlich der alten Hauptstadt. 18 Jahre baute und lebte er hier, bis sein Halbbruder ihn, aus Indien zurückgekehrt, zur Aufgabe zwang. Kassapa erdolchte sich, sein Bruder ließ die Anlage schleifen und überließ sie Mönchen, die sie bis ins Mittelalter nutzten.

Über steile Treppensteigen erreicht man den eigentlichen Felsen und nähert man sich der Spiegelgalerie, die u.a.singalesische Graffitis aus dem 7. Jhd n. Chr. enthält. Man sieht noch Reste der berühmten Wolkenmädchen, die einen Teil des Felsens schmücken. Von den damals über 500 Exemplaren sind heute gerade mal noch 20 erhalten.





Vom Felsplateau hat man einen Blick über die symmetrisch angelegten Lustgärten mit Teichen und Wasserspielen, die nach heftigem Regen immer noch funktionieren.




Die Oberfläche des Felsens ist von den Ruinen der seit dem 6. Jhd. zerstörten Palastanlagen überdeckt. Die Funktion der Räume bleibt unserer Phantasie überlassen.





Weiter geht unsere Fahrt nach Pollonnaruwa, die einstige Königsstadt, die an einem riesigen, etwa 5000ha großen künstlichen Stausee liegt. Reisplantagen, Wälder von Kokospalmen, kleine Ortschaften mit regemTreiben und viel Verkehr sind die Eindrücke bis zu unserem Tagesziel.




Zuerst fahren wir in ein Museum, um uns von Ruan etwas über die Geschichte von Sri Lanka aufzuschlauen. Ca. 70% der Insulaner sind Singalesen, die aus dem damals arischen Nordindien vor gut 2000 Jahren eingewandert sind. Etwa 20% sind Tamilen aus Südindien, mit denen und einigen anderen Eindringlingen, sich die Singalesen über Jahrhunderte um den Zahn des Buddhas, einer Machtreliquie, gezankt haben. Mehrmals musste der König deshalb seine Residenz wechseln.




Pollonnaruwa hatte seine Blütezeit im 11. bis 13. Jhd. n. Chr. Die Ausgrabungen der Stadt sind im Museum durch wissenschaftliche Modelle anschaulich gemacht, bei denen man sich später beim Besuch der Ruinen einen guten visuellen Eindruck des Originalzustands machen kann.




Als es ab 16.00 Uhr ein wenig kühler wird, laufen wir staunend durch die dschungelumgebene Stadt und hören gebannt den Schilderungen unseres Führers zu.




































Ein über 15 Meter liegender Buddha ist der Höhepunkt der Anlage. In dieser Position wird der Übergang Buddhas ins Nirwana symbolisiert.

Die Sonne hat mittlerweile einen tiefen Stand erreicht und umspielt die Ruinen von Pollunnaruwa mit farbenfroher Stimmung.




Weiter führt uns die Reise nach Dambulla, wo wir das Höhlenkloster besichtigen können. Nach kurzem Treppenanstieg stehen wir vor der Tempelanlage, in der 7 Höhlen zu besichtigen sind. 







In der ersten Höhle befindet sich ein liegender Buddha, der den Übergang ins Nirwana symbolisiert.




In den verschiedenen Höhlen sind dutzende von Buddhastatuen zu sehen. In einer hat sich der letzte König von Sri Lanka abbilden lassen. Auch alte Bekannte, wie die Boddhisattvas Avalokiteshvara und Maitreya begegnen uns dort. Hindugötter wie Vishnu und Samathan sind ebenso anzutreffen. Die Figuren wirken durch die verwendeten Naturfarben keinesfalls kitschig.




Auch die Deckenmalereien sind beeindruckend. Fast 2 Stunden verbringen wir in den Höhlen, bevor unser Weg in Richtung Kandy weiterführt.







In der Nähe von Dambulla steht eine riesige Buddhastatue mit der Mudra des Lebensrades. Die Statue mit dieser Haltung gilt als die größte der Welt.







Unterwegs nach Kandy halten wir an einer Fertigung von Ayurvedaprodukten. Man verwendet ausschließlich Naturprodukte aus den Wäldern von Sri Lanka. So sehen wir Zimt, Muskatnuss und viele andere Rohstoffe, aus denen die Tinkturen, Öle und Cremes gewonnen werden.








Im botanischen Garten von Kandy genießen wir die Mittagszeit und betrachten die hier vorzufindenden Pflanzen.
















Besonders die farbenfrohen Blumen und Orchideen haben es uns angetan.




Om mani padme hum; Oh du Juwel in der Lotusblüte...







Die Hauptattraktion von Kandy ist der Tempel, in dem die Reliquie Buddhas, sein Zahn, aufbewahrt wird. Wer diesen Zahn besaß, hatte die Macht auf Sri Lanka.







Neben den vielen Menschen, den Besuchern, den Gläubigen und Pilgern, sieht man gelegentlich Elefanten, die noch immer als Arbeitstiere genutzt werden.




Bei einer Abendveranstaltung werden uns traditionelle Tänze aus Ceylon geboten.




Anschließend besuchen wir den Tempel, in der Hoffnung, einen Blick in den selten geöffneten Schrein des Zahnes des Buddhas werfen zu können.







Wir reihen uns in die lange Warteschlange der Besucher ein und erhaschen einen kurzen Blick auf das Heiligtum.










Der Mönch, den ich höflich gefragt habe, ob ich ihn fotografieren darf, macht einen etwas mürrischen Eindruck. Er sitzt in einen Raum, wo er wertvolle Gegenstände zu bewachen hat.







Weiter geht unsere Reise in die Bergkette, die man Knuckles nennt. Irgend eine wichtige Engländerin aus der Kolonialzeit hat beim Anblick der Berge an die Knöchel ihrer Hand gedacht. Was soll´s; die Berge sind bis 1800 Meter hoch und bestehen aus größtenteils bewaldetem Gebiet.







Aus den Wäldern ragen dann die besagten Knöchel aus Granit heraus. Hier ist Schluss mit dem Lärm und dem Gestank der Großstadt Kandy. Es gibt ein paar kleine Dörfer, in denen vor allem Tee und Reis angebaut wird.




Nach etwa 2 Stunden Fahrt erreichen wir die äußerst simple Lodge, die nur aus 3 Räumen besteht. Ein Schlafraum für die Herren, einer für die Damen und ein Dritter für die Produktion und Vertilgung des Essens. Zwei Duschen gibt es draußen, nur mit kaltem Wasser, was aber bei den angenehmen Temperaturen kein großes Problem ist. Die Lodge liegt allein auf einem kleinen Hügel mit einer wundervollen Sicht auf die Teeplantagen, die Reisterrassen und die Bergkette der Knuckles.




In den beiden nächsten Tagen machen wir zwei leichte Wanderungen durch die Knuckles. Dabei treffen wir auf freundliche Dorfbewohner, die uns ihre landwirtschaftlichen Produkte zeigen. Über schmale Pfade laufen wir durch Felder, Wiesen und dringen auch in den feuchten Wald ein. Dort machen wir die Bekanntschaft mit den berühmt-berüchtigten Blutegeln. Zunächst werden meine mitgebrachten Gamaschen belächelt, wenig später erhalte ich die ersten Angebote in harten US Dollars. Ich bleibe unbeugsam und grinse...







Die Gräber der Toten werden mit weißen Bändern und Holzumbauten geschmückt und befinden sich nicht nur auf Friedhöfen, sondern auch an Straßen und in Gärten.




Die Begegnungen mit den etwas scheuen Menschen, die hier kaum Touristen sehen, sind offen und herzlich. Dank Juans Übersetzung können wir uns ganz gut verständigen.










Auf einem Granitplateau machen wir eine Pause und genießen den herrlichen Blick auf die abwechslungsreiche Landschaft.













Nach den erholsamen Tagen in den Knuckles wartet das nächste große Ereignis einige Kilometer weiter südöstlich auf uns. Auf abenteuerlichem Weg geht es nach Dickoya, von wo wir den Adams Peak besteigen wollen.




Das Wasser plätschert an den Fisching Huts bei Dickoya in der brütenden Mittagshitze gemütlich dahin. Ich sitze in einem kleinen Holzpavillion und blicke über den Fluss in den Nebelwald. In der strahlenden Sonne sieht die wunderschön gelegene einfache Anlage ganz anders aus, als beim gestrigen nachmittäglichen Tropenschauer.







Wir genießen den Tag und blicken auf den Adams Peak, den wir heute Nacht besteigen wollen. Der Sonnenaufgang auf dem Gipfel soll zu den größten Erlebnissen überhaupt zu zählen sein.







Um Mitternacht werden wir geweckt. Ich fühle mich wie vor den Kopf gestoßen. Aber es hilft nichts, wir müssen raus aus den klapprigen Betten. Mit der Stirnlampe leuchten wir unsere Siebensachen zusammen und schauen nach dem Wetter. Es ist sternklare Nacht und der beleuchtete Weg hinauf zum Adams Peak funkelt in der Dunkelheit. Wir schleppen unsere Rucksäcke in die beiden bereitstehenden VANs und kämpfen über eineinhalb Stunden gegen den Schlaf, bis uns die Fahrzeuge am Fuße des Adams Peak absetzen.

Es erwarten uns nun 5000 Stufen sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg. Die Pilgerstrecke zum Adams Peak ist eine Mischung aus religiöser Handlung und Kommerz. Die 5000 beleuchteten Stufen steil hinauf zum Gipfel sind gesäumt von Kiosken mit Getränken, Imbissen, religiösen Gegenständen und Plastikkitsch der übelsten Sorte. Viele Menschen sind unterwegs und quälen sich die steilen Treppen hinauf. Nur selten brauche ich die Stirnlampe, denn der Weg ist meist hell erleuchtet.

Gegen 5.00 Uhr haben wir die 1100 Höhenmeter über z.T. hüfthohe Treppenstufen geschafft. Es ist sehr kalt und ein eisiger Wind weht den ca. 2000 Gipfelstürmern um den Körper. Alle warten gebannt auf das Spektakel des Sonnenaufgangs.

Ein Raunen geht durch die Menge, als der Feuerball die Wolken, die den Horizont umspielen, durchbricht. Wenig später beginnt das Unfassbare. Der Schatten des Adams Peak in Form eines gleichschenkligen Dreiecks bildet sich über der Ebene ab.




Dazu läuten die Glocken der kleinen Gipfelkapelle. Mir läuft ein Schauer eiskalt den Rücken hinunter. Die Menschen preisen dem heiligen Fußabdruck Buddhas, beten und bringen Opfer dar.




Dann ist es auch schon Zeit, den Abstieg zu beginnen, der jetzt bei Tageslicht stattfindet. In der wärmenden Sonne steigen wir ab und genießen die herrliche Aussicht.




Wir beobachten die Pilger bei ihren Handlungen.










Wir fahren wieder zurück zur Fishing Hut. Unterwegs sehen wir in den Teeplantagen die Pflückerinnen mit ihren flinken Fingern die Blätter von den Sträuchern fischen. Neugierige Augen von Tamilenfrauen schauen uns an und präsentieren stolz ihr Tun.










In Körben wird die tägliche Ernte zu einem Sammelplatz gebracht, wo die Teeblätter gewogen und genau registriert werden.




In der nahe gelegenen Teefabrik liefert man den Tee in Säcken an. Dann wird er registriert, getrocknet, gemahlen, fermentiert, separiert und erhitzt bevor man ihn in verschiedenen Varianten verpackt. Der fertige Tee landet in Säcken oder smarten Dosen und wird als Ceylontee in die gesamte Welt exportiert.







Juan ist sehr belesen in Sachen Tee und lässt uns an seinem Wissen teilhaben.













Am Abend erreichen wir das kühle Hochland von Sri Lanka und landen in Nuwara Elia. Das Klima auf etwa 1800 Metern wußten die Briten in der Kolonialzeit besonders zu schätzen. So gibt es in der Region etliche Kolonialbauten, englische Clubs und eine Pferderennbahn. Auch die Golfer haben sich hier eine große Anlage gegönnt.




Nach dem kurzen und wenig erfreulichen Frühstück fahren wir mit dem Bus gut eine Stunde in die Horton Plains, wo heute unsere Unternehmungen stattfinden sollen. Das auf 200 bis 2200 Metern Höhe gelegene Hochplateau ist seit etwa 20 Jahren Nationalpark und eines der letzten Refugien Sri Lankas, wo es noch Nebelwald gibt.




Etwa 5000ha ist das Gebiet groß, in dem noch 50 Leoparden, Hirsche, camäleonartige Reptilien und eine Vielzahl an tropischen Vögeln zu finden sind. Touristen und vor allem Einheimische nutzen den Park, um am Wochenende aus der glühenden Hitze der Küste zu fliehen. Leider ist heute Sonntag und es ist entsprechend viel Betrieb. Am Eingang des Parks gibt es ein paar Verhaltensregeln und einen lokalen Guide für unsere Gruppe.




Zunächst wandern wir über die hügelige Hochebene teilweise durch dichten Wald und lichte Grasfelder zum Bakers Fall, einem idyllisch gelegenen Wasserfall. Der Nebelwald macht seinem Namen alle Ehren, in dem er Rauchschwaden über dem herunterstürzenden Wasser aufsteigen lässt.




Zwischendurch ist die Sonne und der blaue Himmel sichtbar. Der Regen der vergangenen Nacht scheint verschwunden zu sein.




Weiter führt unser Weg durch tropische Wälder zu einer gewaltigen Abbruchkante, dem sogenannten Worlds End. Etwa 1600 Meter fällt die Hochebene senkrecht ab in ein Tal mit Teeplantagen und kleinen Ansiedlungen. Der Nebel deckt dieses Tal fast immer zu, aber wir scheinen großes Glück zu haben, denn der Vorhang öffnet sich für uns mehrere Male und offenbart einen Blick, wie wir ihn ähnlich von den Tepuis aus Venezuela kennen. Immer wieder kommt die Sonne heraus und wärmt uns in der ansonsten 10 Grad C kalten Luft.




Ein ganz besonderes Abenteuer erwartet uns bei der gut einstündigen Fahrt mit dem lokalen Zug im Süden des Landes. Auf dem kleinen Bahnhof des Provinzörtchens Bandalawela erleben wir Bahnfahren wie in der Kolonialzeit. Die exotisch wirkenden Menschen sind für mich das wahre Fotografierparadies.




Die Fahrplanauskunft, die Uhren, das langsame manuelle agieren der Bahnangestellten, die unendliche Geduld der Fahrgäste und die staunenden Gesichter der wenigen Touristen sind die Eindrücke beim warten auf den einlaufenden Zug.










Als der vollgestopfte Zug sich dann stöhnend und ächzend in Bewegung setzt, haben wir Stehplätze im Waggon ergattert und genießen den freundlichen Kontakt zu den Einheimischen.










Auch zwischen den Wagen gibt es Gäste, die kaum an die mögliche Gefahr denken, der sie sich aussetzen.




Ein herabrollender Felsbrocken hat genau die Fassade einer Steinhütte getroffen und sich im Inneren breitgemacht.







Bei unserer Fahrt in den südliche Teil des Landes werden wir von dieser niedlichen Affenfamilie beobachtet.










Im Süden von Sri Lanka gibt es zwei große Nationalparks, in denen man ähnlich wie in Afrika, frei lebende Tiere beobachten kann. Einer der beiden Parks ist der  Uda Walare Nationalpark. In den folgenden beiden Stunden haben wir die Gelegenheit, die Tierwelt von Sri Lanka aus einem Jeep zu beobachten.




Wir sehen Elefanten, die einzeln oder in kleinen Gruppen durch das savannenartige Buschland streifen, schauen ihnen beim Fressen und Tränken zu. An einem großen Teich sehen wir Wasserbüffel, Krokodile, etliche Storchenvögel und Reiher.
















Am heutigen Sylvestertag machen wir einen Ausflug nach Kataragama. Der Name dieses heiligen Ortes wird gleichermaßen als Name des dort verehrten Gottes verwendet: Skanda. Dieser Sohn des hinduistischen Götterpaares Shiva und Parvati genießt in Sri Lanka ganz besondere Wertschätzung.




Skanda ist ein kraftvoller, kriegerischer Gott. Auf seiner Kriegsfahne trägt er den Hahn, sein Reittier ist der Pfau, dem nachgesagt wird, dass er Giftschlangen töten könne. In einer seiner 12 Hände trägt er einen Speer, der an den Sieg über einen großen Dämon erinnert. Skanda hörte davon, dass in Lanka eine ungewöhnlich schöne Frau existiert. Sie hieß Valli Amma und gilt als Tochter eines heiligen Eremiten. und eines Rehs.




Sie wuchs im Südosten der Insel bei einem Wedda auf. Trotz der Tatsache, dass Skandu verheiratet war, näherte er sich dem Mädchen in der Gestalt eines Bettlers. Mit einer List seines klugen Bruders Ganesh gelang es ihm, Valli Amma für die Heirat zu gewinnen. Sandus Frau bemühte sich vergeblich, ihren Gatten zur Rückkehr zu bewegen. Sie ergab sich ihrem Schicksal und wanderte ebenfalls nach Sri Lanka aus.




In Kataragama leben alle drei bis heute in ihren Schreinen auf dem heiligen Gelände.




Im Juli/August ist die Hauptpilgerzeit, in der tausende von Gläubigen kommen und sich von ihren Sünden durch Laufen aufglühender Kohle, Durchbohren von Wangen und Zunge und anderen Geißelungen zu befreien.




In der "Nebensaison" bringt der Gläubige Obst und Blumen mit in das Heiligtum, um es dem Kriegsgott zu opfern. Hunderte von Menschen geben am Eingang der großen Anlage ihre Schuhe ab und treten mit den Opfergaben hinein. Ein riesiger Elefant in Ketten wacht am Portal. Die erste Opferhandlung ist das Zerschmettern von Kokosnüssen. Die Gläubigen befestigen eine Kerze an der Nuss, zünden sie an und treten vor ein spezielles Opferloch. Dort hinein wird nach einem kurzen Gebet die Kokosnuss geschleudert, so dass sie am Boden zerplatzt.




Eine große Schüssel bunt zusammengestellt mit den herrlichsten Früchten und Blumen, die es vor der Anlage zu kaufen gibt, wird nun in den Schrein gebracht, vor dem sich eine mehrere Hundert Meter lange Schlange gebildet hat.




Genau um 11.00 Uhr läuten die Glocken und der Strom der Menschenmenge wird unterbrochen. Ein roter Teppich wird ausgelegt und drei Mönche aus dem Kloster bringen in einem weißen weiten Tuch eine besonders große Opfergabe, mit der dem Gott gehuldigt wird.




Dem Elefanten tut die kühle Abwechslung im seichten Wasser sichtlich gut.




Zum Abschluß unserer Reise geht es nocheinmal in einen Tierpark, in den Yale Nationalpark. 2 Stunden genießen wir die hier vorkommende Tierwelt, bevor wir an der Südküste entlang über Colombo den Heimweg antreten.
































 
     
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